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Die Baureihe » Geschichte
Die heutige Baureihe 110 blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die wichtigsten Daten finden Sie hier!
Herbst 1950
Es werden zunächst vier, dann fünf Probeloks (E10 001 bis 005) durch die Deutsche Bundesbahn in Auftrag gegeben, die sich durch ihr äußeres Erscheinungsbild, durch den Antriebe und die Art Steuerung der Fahrmotoren unterschieden. Auftragnehmer waren die Firmen Krauss-Maffei, Krupp und Henschel. Die Elektrik wird dabei durch die Firmen Siemens, AEG und BBC (heute ABB) geliefert.

10.12.1952
Als erste Vorserienlok wir die E10 003 in Dienst gestellt. Ihr folgten, dann in kurzem Abstand die E10 001, die E10 002, die E10 005 und die E10 004.
Diese Loks wurden bis auf E10 005 einem umfassenden Erprobungsprogramm unterzogen, um ihre Tauglichkeit unter Beweis zu stellen. E10 005 dagegen war schon im normalen Personenverkehr anzutreffen. An ihr sollte der tatsächliche Betriebsdienst ausgiebig getestet werden. Nach Abschluß des Versuchsprogramms kam man zu dem Schluß, daß die E10 für alle Leistungsanforderungen nicht zu gebrauchen war. Folglich mußte man das „Projekt Einheitslok“ überarbeiten. Die gewonnenen Erkenntnisse liefen in die Serienfahrzeuge der Schnellzuglok E10 ein, daraus resultierend war die Baureihe E40, ausgerüstet mit anderem Getriebe für den Güterverkehr sowie die Baureihe E50, ebenfalls für den Güterverkehr, allerdings ausgerüstet mit 6 Achsen, sozusagen ein wahres Kraftpaket. Die Kleinste im Bunde wurde die E41, denen die Beförderungen von leichten Nahverkehrszügen oblagen.

04.12.1956
Die E10 101 ist die erste Lok der Serienfertigung, die ausgeliefert wird.
Die Abnahme erfolgte dann jedoch erst nach Beseitigung mehrere Fehler am 10.04.1957.

12.12.1956
Die E10 152 wird an die Deutsche Bundesbahn übergeben.

04.02.1957
Mit der E10 102, E10 152 und der E10 153 werden der Deutschen Bundesbahn nach erfolgreicher Abnahme die ersten 3 Maschinen übergeben.
Das Einsatzspektrum der Baureihe 110 lag zuerst auf der Bespannung von schweren Fern- und Schnellzügen. Die Loks der Baureihe 110 waren dabei bundesweit anzutreffen, aber auch im Ausland waren sie zu sehen, so in Innsbruck, Salzburg, Basel oder Venlo um nur einige Wendepunkte zu benennen.

08.06.1963
An diesem Datum wurde die erste Bügelfalten-110er, die E10 301 abgenommen. Ab der Lok mit der Nummer E10 288 (spätere 110 288-8) wurde der neue Lokkasten der E10.12 (spätere 112 bzw. 113) auch bei den normalen E10 verwendet. Sprichwörtlich nannte man die Lok mit dem neuen Lokkasten auch „Bügelfalten“. Erste abgenommene Bügelfalte war E1012 265 am 29.10.1962.

11.03.1969
Als letzte Lok von insgesamt 416 Exemplaren wird die 110 510 in Dienst gestellt.

08.09.1970
Abnahme der 103 109-5. Durch die Inbetriebnahme der Loks der Baureihe 103 wurden die Einsatzräume der Baureihe 110 immer weiter verkleinert und dies spiegelte sich auch in der Bespannung der Züge wieder. Immer häufiger wurden die 110ner in den niederen Dienst (Nahverkehr) verschoben.

02.04.1975
Wegen der hohen Schadanfälligkeit wird die E10 001 Anfang Februar 1975 z-gestellt und dann verschrottet. Am 28.09.1978 wurde dann die letzte Vorserienlok (E10 005) aus dem aktiven Dienst ausgegliedert. E10 002 und E10 005 blieben als Museumsloks erhalten.

17.05.1985
Aufgrund des frühen Ausscheidens der E10 477 brauchte man dringend einen Ersatz, so unterzog man die 139 134-1 einem Umbau und wandelte sie zur 110 511-3 um. Diese Lok ist heute auch noch existent und ist von der Eisenbahnbau- u. Betriebsges. Pressnitztalbahn mbH gekauft worden.

15.06.1993
Umbau der 110 255 in 139 255: Wegen Mangels an Güterzuglokomotiven mit elektrischer Bremse wurden bis zum 04.04.1995 18 Lokomotiven der Baureihe 110 in Baureihe 139 umgebaut. Dazu nahm man die Drehgestelle ausgemusterter Loks der Baureihe 140 und setzte die Lokkästen der 110er darauf. Die Auswahl der Loks war dabei eher zufällig.
Die Drehgestelle der Loks wurden daraufhin genutzt, um abgestellte Loks der Baureihe 114 (vormals 112) zu reaktivieren.

01.01.1994
Nach der Bahnreform war das Schicksal der Baureihe 110 dann endgültig besiegelt, denn sie wurden dem Nahverkehrsbereich DB Regio zugeordnet. Einsätze vor Auto- und Reisezügen blieben die Ausnahmen. Im hochwertigen Fernverkehr sah man die Maschinen so gut wie nicht mehr.

01.07.1997
Ein Rückgrad im Nahverkehr wurden die Loks insbesondere wieder ab dem Sommer 1997. Mit 110 446-2 wurde die erste Lok im DB Werk Opladen mit der so genannten konventionellen Wendezugsteuerung (KWS) versehen. Dadurch wurde das Einsatzspektrum der Baureihe 110 enorm erhöht, weil sie nun flexibler einsetzbar waren. Sie konnten nun Nahverkehrszüge nicht nur selber ziehen, sondern auch „sprichwörtlich“ schieben. Eine heutzutage gängige Methode im Nah- und Fernverkehr. Ausgerüstet wurden zunächst die Loks mit den Seriennummern ab 400. Ab 2004 erfolgte aufgrund des gestiegenen Bedarfes der Umbau weiterer Loks. Dabei wurden nun erstmalig Loks mit kleineren Seriennummern auf KWS umgebaut. Im Einzelnen waren es die Loks:
110 361110 363, 110 365110 370, 110 373110 377, 110 379, 110 380, 110 382, 110 387, 110 389, 110 391, 110 392, 110 394110 399.

04.02.2000
Die 110 102 wird als erste Lok keiner neuen Hauptuntersuchung zugeführt, sondern verschrottet.
Seit dem Jahr 2000 wurde die Ausmusterung der Loks voran getrieben, dabei schieden zum größten Teil die Loks mit niederen Nummern zuerst aus, aufgrund von Unfall- oder Brandschäden schieden auch „Bügelfalten“ Loks aus dem Bestand aus.

18.10.2001
Durch die Bauartverantwortung von DB Regio wird beschlossen, daß Lokomotiven der Baureihe 113 keine neuen Revisionen erhalten sollen. Die Stillegung ist bei Erreichen der Laufkilometergrenze oder des Fristablaufs durchzuführen.
Betroffen sind neben der Baureihe 113 auch die Baureihen 213, 215, 219 und 234.

23.09.2008
Im Herbst 2008 waren noch ganze 153 Loks im Dienst von DB Regio anzutreffen, weiterhin 27 Loks bei der DB Autozug GmbH.
Die Loks werden noch von München, Frankfurt, Trier, Braunschweig, Dortmund und Köln aus eingesetzt.

14.12.2008
Probleme mit der Baureihe 440 in Bayern sorgten in München für zahlreiche 110er aus anderen Dienststellen, die dort bis zum Frühling aushalfen.

Dezember 2011
Im Dezember 2011 unterschreitet die Anzahl der existierenden 110er die Marke von 100 Stück.

11.12.2011
Zum Winterfahrplanwechsel des Jahres 2011 ging in Braunschweig die Beheimatung der Baureihe 110 zu Ende. Die Maschinen wurden nach Dortmund umbeheimatet, nur die 110 468 verblieb in Niedersachsen, da ihre Frist am 25.01.2012 auslaufen wird. Seit 30.05.1999 waren zeitweise bis zu 87 Loks in Braunschweig beheimatet gewesen, nachdem das BW Hamburg-Eidelstedt die Loks abgegeben hatte.

10.12.2012
Mit dem Fahrplanwechsel 2012/2013 wurden die sieben noch in Frankfurt (Main) beheimateten 110er nach Dortmund umbeheimatet. Somit Endete an diesem Tag auch die Beheimatung dieser Baureihe in Frankfurt.

12.02.2014
An diesem Mittwoch beförderte die in Dortmund Bbf beheimatete 110 469–4 die RB 31771 von Rheine nach Münster Hbf. Mit Ankunft nach etwa einer halben Stunde Fahrt um 09:50 Uhr endete der planmäßige Einatz der Baureihe 110 im Regionalverkehr. Die Lok war die letzte 110er von DB Regio im aktiven Einsatz, deren Zeitfrist am 13.2014 ablief. Alle anderen noch vorhandenen Loks der Baureihe von DB Regio waren bereits Z-gestellt.
Am folgenden Donnerstag wurde die Lok von Münster nach Dortmund Bbf überführt und dort Z-gestellt.

23.12.2014
Als erste Lok der Baureihe 110 wird 110 491-8 von der Deutschen Bahn verkauft. Neuer Eigentümer ist die BahnTouristikExpress GmbH aus Nürnberg.

2015
Noch immer sind 9 Loks der Baureihe 115 für DB Fernverker im Einsatz. Ihre Aufgaben liegen in der Bespannung von Sonderzügen.

Stand: 20.07.2015 08:58:24
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